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DIE MALVE Malva neglecta
Die
Malve ist eine der ältesten Heilpflanzen überhaupt. Schon die alten
Chinesen erwähnen in ihren Schriften die Heilkraft der Malve bei
Verdauungsstörungen und bei der Schleimlösung. Im Alten Testament
steht, daß Moses den Fieberkranken Malventee gab.
Die Pflanze
erfreut sich immer größerer Beliebtheit, ist anspruchslos, was die
Bodenbeschaffenheit angeht und sieht darüberhinaus noch sehr hübsch aus.
Malvenwurzeln
sammelt man im März, April und Oktober, wenn die Malve nicht blüht. Die
Blüten sammelt man die gesamte Blütezeit hindurch, doch nur an ganz
trockenen Tagen. Beim Trocknen muß genau darauf geachtet werden, daß
die Blüten luftig und trocken liegen, weil die feinen Blüten sonst
faulen. Die Blätter werden von Juli bis September gesammelt. Die
Samen erntet man, wenn sich die Samenkästchen zeigen im September und
Oktober. Die Pflanze ist geruchlos und hat einen faden Geschmack. Die
Blätter riechen nach dem Trocknen stark nach Mäuseharn
UMSCHLÄGE
Die
Malve nennt man auch Käs-“Pappel“. Das „Papp“ kommt vom
althochdeutschen Papp, was soviel bedeutet wie Brei. Speziell aus
Malvenblättern wird ein solcher „Papp“ gemacht, den man als Wundauflage
besonders dann schätzt, wenn Geschwüre oder entzündliche
Gewebeverhärtungen weich werden sollen. Der lateinische Name für
derartige Zubereitungen ist „Spezies emollientes“ Dazu nimmt man eine
Handvoll Malvenblätter und eine Tasse Olivenöl. Die Mischung wird kurz
aufgekocht und zerquetscht und nach dem Abkühlen aufgelegt.
ABKOCHUNG VON MALVENBLÄTTERN
Zur
Behandlung von Hämorrhoiden, oder zur Behandlung von Darmentzündungen
verwendet man als Klistier die Abkochung von Malvenblättern Dazu
nimmt man eine Handvoll Blätter auf einen Liter Wasser, Kocht diesen
„Tee“ 10 Minuten seiht ihn ab und läßt ihn auf lauwarme Temperatur
abkühlen. Diese Anwendung kann bis zu dreimal am Tag wiederholt werden.
TEE
Malvenblüten
und Blätter dürfen auf keinen Fall gekocht, ja nicht einmal mit zu
heißem Wasser gebrüht werden. Sie werden 8 Stunden im
Kaltansatzverfahren (3 Teelöffel für eine Tasse) hergestellt und nur
trinkwarm angewärmt. Eventuell mit Honig süßen. Der Tee ist ein gute
schleimlösendes Mittel bei Bronchitis, Husten, Heiserkeit,
Kehlkopfentzündung, Lungenblähung und auch bei Überanstrengung der
Stimme. Da kann man den Tee auch zum Gurgeln verwenden. Bei
Entzündungen im Mund- und Rachenbereich wird dieser Tee auch gerne zu
Spülungen benutzt.
Nimmt man Wurzel und Blüte zu gleichen Teilen als
Tee so ist das ein hervorragendes Heilmittel bei allen durchfälligen
Darmerkrankungen und bei Harnverhaltung.
TINKTUR
Nur ausgesuchte
Blüten werden locker in ein Schraubglas gefüllt und mit 50 %-igem
Alkohol angesetzt (kann auch ein Doppelkorn sein) dann wird diese
Flasche im Dunkeln stehen lassen und nach zwei Wochen abgeseiht. Diese
Tinktur kann tropfenweise bei Darmkrämpfen eingenommen werden und auch
als Umschlag 1 EL auf ein 1/4 Liter abgekochtes Wasser bei Geschwüren
verwendet werden.
BAD
Dazu macht man nun einen heißen Aufguß
auf Blüten und Blätter und läßt eine halbe Stunde ziehen, das ist das
beste Heilmittel bei offenen Füßen.
SCHÖNHEITSTIPS
Aus
Malvenblüten läßt sich ein tolles Gesichtswasser herstellen. Dazu nimmt
man 100 Gramm destilliertes Wasser, 15 Gramm 70 %-igen Alkohol und
einen Teelöffel Malventinktur. Die Malvenblüten in eine Email oder
Porzellanschüssel geben und mit dem destillierten Wasser und Alkohol
übergießen. 12 Stunden stehen lassen, dann gut abseihen und durch einen
Kaffeefilter nachfiltern. Dann 1 Kaffeelöffel Malventinktur dazugeben
und in einer dunklen Flasche aufbewahren. Malven-Gesichtswasser ist
für großporige Haut eine Wohltat.
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